Selbstregulation

Als Selbstregulation werden alle Prozesse verstanden, wo unser Körper seine Funktion selbst anpasst. So ist die Selbstregulation eine der wichtigsten Funktionen unseres Lebens. Die Möglichkeit der Selbstregulation ist eine uns innewohnende Fähigkeit, die bereits während den ersten Lebensjahren geprägt wird. Je nach Erfahrung, kann sich diese frühe Prägung auf die Möglichkeit der Selbstregulation auswirken. Dies wirkt sich auf die unterschiedlichen selbstregulatorischen Möglichkeiten aus. Für die einen scheint es ein natürlicher Prozess zu sein. Diese Menschen können auch gut wahrnehmen, was sich gut oder weniger gut in der entsprechenden Situation anfühlt. Bei anderen Menschen kann dieser Zugang zu sich selbst etwas weniger ausgeprägt zu sein. Die Möglichkeit der Selbstregulation ist allen Menschen angeboren, der Zugang kann je nach Erfahrungen und Prägungen etwas im Hintergrund sein.

Die Fähigkeit, dass sich ein System selbst regulieren kann, zeigt sich auch, wie mit Stress, unvorhergesehenen Situationen, Krankheiten, Schmerzen und sozialen Anforderungen umgegangen werden kann.

«In der komplementärtherapeutischen Arbeit haben wir Möglichkeiten, die Selbstregulation zu unterstützen und zu regulieren.»

In der Zeitschrift «Natur & Heilen» entdeckte ich einen Bericht über die Forschung der Telomere. Dies sind Bestandteile unserer Zellkerne, die entscheidend sind wie schnell oder langsam unsere Zellen altern. Diese Entdeckung wurde im Jahr 1985 mit dem Medizinnobelpreis ausgezeichnet. Die Telomere erfüllen eine Schutzfunktion, ähnlich die einer Schutzkappe, und befinden sich am Abschnitt wo jedes Chromosom im Zellkern endet. So tragen die Telomere dazu bei, dass die DNS bei jeder Zellteilung gesund bleibt. Auch wenn diese Schutzfunktion etwas aus dem Gleichgewicht kommen sollte, besteht die Möglichkeit der Regulation. Gleich der eines inneren Reparaturmechanismus der durch eine achtsame und ausgewogene Lebensführung in Gang gebracht werden kann. Dies ist jederzeit möglich, auch wenn die Forschung zeigt, dass die Länge der Telomere von Generation zu Generation weitergegeben wird. Weiter haben die Forscher herausgefunden, dass nicht nur entscheidend ist was wir tun, sondern auch was wir wie denken und fühlen. So ergibt sich in der komplementärtherapeutischen Arbeit eine wunderbare Möglichkeit, die Physiologie auf Zellebene zu beeinflussen und positiv zu unterstützen. Durch die Ausrichtung an das innewohnende Gesunde wird sich möglicherweise die Physiologie auf zellulärer Ebene an den ursprünglich gedachten Bauplan erinnern. Was eine Erinnerung an das individuelle «Gesunde» möglich macht.

«Dies muss nicht unbedingt die Abwesenheit von Symptomen bedeuten, sondern kann sich auch durch ein ausgewogenes Gleichgewicht von Körper, Geist und Seele ausdrücken. Wenn diese Dreiheit zu mehr Balance findet, so kann mit der einen oder anderen Herausforderung besser umgegangen werden. Und in dieser Sinneshaltung liegt ein Potential der Selbstregulierung. Denn Herausforderungen gehören natürlicherweise zu unserem Leben. So beobachte ich, dass es oft diese Herausforderungen sind, die die Ursache für Veränderung und tiefere Einsichten bringen. So begleite ich sie gerne auf dem Weg zu sich Selbst und hin zu einer Stärkung der Selbstwahrnehmung und Genesungskompetenz.»